Home-Office: was beachten?

Im Home-Office zu arbeiten, ist für viele ein Traum. Welche Fehler viele Arbeitnehmer machen und wie Sie diese vermeiden können, erfahren Sie in diesem Text.

Angesichts der aktuellen Corona-Krise ist das Thema Home-Office relevanter denn je. In unserem umfangreichen Home-Office Ratgeber haben wir alle wichtigen Punkte zusammengestellt, die Sie beachten sollten.

Pro und Contra Home-Office:

Die Arbeit im Home-Office stellt sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber vor große Herausforderungen. Werfen wir einen Blick auf Vor- und Nachteile:

Mehr Produktivität: Das Home-Office bietet eine echte Win-Win-Situation. Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber profitieren davon, da die Arbeitsleistung aufgrund weniger Störungen (zum Beispiel durch Kollegen) und der Wegfall des Pendelns um bis zu 10 % höher ist als bei der Anwesenheit im Büro.

Verbesserte Konzentration: Im (richtig eingerichteten) Home-Office kann man Einfluss auf mögliche Ablenkungen nehmen und sie bei Bedarf ausschalten. Es gibt keine Diskussionen darüber, ob das Radio an oder aus sein sollte, keine Hintergrundgespräche, kein läutendes Telefon, das ohnehin nicht abgenommen wird, und keine Geburtstagsfeiern im Großraumbüro, usw.

Verminderter Arbeitsausfall durch Krankheit: Insbesondere während Krankheitswellen oder sogar Pandemien (wie dem Coronavirus im Jahr 2020) ist die Arbeit im Home-Office äußerst sinnvoll. Dadurch treten weniger oder gar keine Infektionen im Unternehmen auf, und Infektionsketten können vollständig unterbrochen werden.

Vorteil für Arbeitgeber: Die tatsächliche Arbeitszeit der Mitarbeiter ist in der Regel länger als die, die sie vor Ort verbringen würden. Allerdings relativiert sich dies für den Arbeitnehmer aufgrund des Wegfalls des Arbeitswegs.

Leider hat der Arbeitsplatz zu Hause auch Nachteile:

Ihr Chef sieht Sie seltener, wodurch Sie schnell aus seinem Fokus geraten. Das führt dazu, dass Ihnen weniger Anerkennung zuteilwird und Sie bei Projekten möglicherweise übersehen werden. Es besteht auch die Möglichkeit, dass Ihre Chancen auf Beförderungen und Gehaltserhöhungen nicht erkannt werden. Zusätzlich erfordert die Arbeit in den eigenen vier Wänden Opfer von Ihnen: Sie verlieren den sozialen Kontakt mit Kollegen, müssen sich selbst organisieren und vor allem disziplinieren. Außer über Telefon haben Sie keinen direkten Ansprechpartner und sind in den Pausen allein. Viele Menschen träumen davon, von zu Hause aus zu arbeiten, aber ist jeder dafür geeignet? Angenommen, Ihr Arbeitgeber würde Ihnen diese Möglichkeit bieten – wäre das etwas für Sie?

Regeln für erfolgreiches Home-Office:

Das Arbeiten im Home-Office ist für viele ein Traum. Man hat die Freiheit, zu arbeiten, wann und wie man möchte. Niemand stört einen, und man muss den Arbeitsplatz nicht täglich aufräumen. Das klingt sehr verlockend, aber nicht jeder kann damit erfolgreich sein. In diesem Text erfahren Sie, welche Fehler viele Arbeitnehmer im Home-Office machen und wie Sie diese vermeiden können.

1.     Klare Regelungen für das Home-Office:

Es klingt verlockend: Sie können im Schlafanzug anfangen zu arbeiten, steigen nach einer Tasse Kaffee unter die Dusche und arbeiten dann im Jogginganzug weiter. Doch obwohl es sich gut anhört, ist diese Herangehensweise kontraproduktiv. Auch im Home-Office ist es wichtig, bestimmte Regeln einzuhalten. Dazu zählen unter anderem die Wahl der Kleidung. Natürlich müssen Sie nicht im Business-Outfit vor Ihrem heimischen Computer sitzen, aber eine zu lockere Kleidung ist auch nicht hilfreich. Denn die Kleidung beeinflusst unterbewusst auch Ihre Haltung zur Arbeit. Regeln aufzustellen bedeutet auch, die Arbeitszeiten einzuhalten. Sie sollten also zur gleichen Zeit wie im Büro mit der Arbeit beginnen und auch zur gleichen Zeit aufhören. Es ist nur in Ausnahmefällen sinnvoll, von diesem Plan abzuweichen.

2.     Pausen einplanen:

Eine Studie der Stanford University hat gezeigt, dass Arbeitnehmer, die im Home-Office arbeiten, im Durchschnitt um 13,5 Prozent effektiver sind als ihre Bürokollegen. Diese Ergebnisse sind besonders bemerkenswert, da gleichzeitig festgestellt wurde, dass die Arbeitnehmer ihre Pausen im Home-Office einschränken. Es ist nicht besonders schwierig, diese Pausen in den Büroalltag zu integrieren. Man geht gemeinsam mit Kollegen in die Kantine und weiß, dass nur eine bestimmte Zeit zur Verfügung steht. Im Home-Office hingegen fehlt diese Struktur. Es gibt niemanden, der an Pausen erinnert, und auch das Kochen dauert länger. Dadurch verzichten viele Menschen häufig auf ihre Pausen. Dabei sind Pausen wichtig, um die volle Leistung erbringen zu können. Daher ist es entscheidend, Routinen zu etablieren, um auch die notwendigen Pausen einzuplanen.

3.     Arbeiten Sie nur im Arbeitszimmer:

Sie haben Ihr Tagespensum nicht erreicht und möchten abends beim Fernsehen den Rest erledigen? Viele Menschen, die im Home-Office arbeiten, stehen vor dieser Herausforderung. Allerdings ist diese Herangehensweise nicht optimal aus psychologischer Sicht. Die Arbeit sollte aus psychologischen Gründen ausschließlich im Arbeitszimmer stattfinden. Daher ist es wichtig, das Arbeitszimmer entsprechend mit den passenden Möbeln auszustatten. Hier finden Sie unsere Auswahl an Büromöbeln für das Home-Office.

Es ist ratsam, klare räumliche Grenzen zu setzen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Arbeit immer mehr in den Alltag übergeht und Sie ständig nebenbei während des Essens oder Entspannens arbeiten. Einige gehen sogar so weit, dass sie abends im Bett noch Aufgaben erledigen. Um dem entgegenzuwirken, sollten Sie entweder die Aufgaben auf den nächsten Tag verschieben oder erst dann vom Schreibtisch aufstehen, wenn wirklich alles erledigt ist.

4.     Technik und Geräte für das Home-Office

Eine Untersuchung des Personaldienstleisters Randstad hat gezeigt, dass insbesondere bei 25- bis 34-Jährigen das Home-Office immer beliebter wird. Von ihnen gaben 59 Prozent an, gelegentlich von zu Hause aus zu arbeiten. Das zeigt, dass es sich um eine altersgruppe handelt, die technisch versiert ist. Dies ist von großer Bedeutung, da im Home-Office alles reibungslos funktionieren sollte. Es geht nicht nur darum, dass ein Computer oder eine Internetverbindung vorhanden sind, da dies heutzutage in den meisten Haushalten der Fall ist. Viel wichtiger ist die reibungslose Integration mit dem Büro. Einige müssen sich möglicherweise über einen VPN-Client verbinden, andere benötigen eine Desktop-Freigabe über den Browser, während wieder andere spezielle Software verwenden. Achten Sie also darauf, dass Sie sich mit den jeweiligen Anforderungen bestens auskennen, um im Home-Office genauso produktiv zu sein wie im Büro.

5.     Arbeitsplan nutzen

Eine Umfrage hat ergeben, dass eine beträchtliche Anzahl von Arbeitnehmern im Home-Office mit ihrer Leistung zufrieden ist. Von den teilnehmenden Arbeitnehmern aus Deutschland gaben 67 Prozent an, dass sie ihre Arbeit auch von zu Hause aus angemessen erledigen können. Allerdings erfordert dies eine realistische Selbsteinschätzung bezüglich der eigenen Leistungsfähigkeit und letztendlich erbrachten Leistungen, was schwierig sein kann, da der Vergleich mit Kollegen im Büro fehlt. Um dabei zu helfen, ist es ratsam, einen täglichen Arbeitsplan zu erstellen. Notieren Sie alle geplanten Tätigkeiten mit entsprechenden Zeitangaben. Berücksichtigen Sie dabei auch eine Pufferzeit von etwa 20 Prozent, die für unvorhergesehene Ereignisse genutzt werden kann. Durch das schrittweise Abarbeiten der geplanten Aufgaben behalten Sie einen guten Überblick über Ihre tatsächliche Produktivität.

6.     Ruhiges Umfeld im Home-Office

30 Prozent der weiblichen Arbeitnehmerinnen nutzen das Home-Office, um sich besser um ihre Kinder kümmern zu können. Um jedoch produktiv zu sein, ist es auch wichtig, Ihrem Umfeld zu verdeutlichen, wie wichtig Ihnen Ruhe ist, um konzentriert arbeiten zu können. Das bedeutet, dass Sie besprechen sollten, dass Sie nur von der Arbeit abgelenkt werden können, wenn es sich um wirklich wichtige Angelegenheiten handelt. Diese Regeln gelten natürlich nicht nur für Kinder, sondern auch für andere Mitbewohner.

Home-Office: Best-Practices

  • Planen Sie regelmäßig Präsenztage ein, um den Kontakt mit Kollegen und dem Chef aufrechtzuerhalten. Ein regelmäßiger persönlicher Austausch ist für Home-Worker unerlässlich.
  • Erstellen Sie Ihren individuellen Arbeitsplan mit klar definierten Pausenzeiten und halten Sie sich daran.
  • Trennen Sie deutlich zwischen privaten und beruflichen Angelegenheiten. Ideal wäre ein separater Arbeitsbereich zu Hause, in dem ausschließlich berufliche Dinge aufbewahrt werden.
  • Widerstehen Sie den Versuchungen zu Hause, wie beispielsweise die Wäsche schnell zu erledigen oder den Rasen zu mähen. Tun Sie nichts, was Sie während der Arbeitszeit im Büro auch nicht tun würden.
  • Sorgen Sie für ausreichend Bewegung: Gestalten Sie aktive Pausen und nutzen Sie die Gelegenheit, auch mal ins Freie zu gehen.
  • Treffen Sie sich regelmäßig mit Ihren Kollegen, auch außerhalb der Arbeitszeit.
  • Schaffen Sie Routinen und halten Sie sich an diese.
  • Essen Sie regelmäßig und gerne in Gesellschaft.
  • Kleiden Sie sich angemessen für die Arbeit und gehen Sie geduscht und gepflegt an Ihren Arbeitsplatz zu Hause.
  • Investieren Sie in Ihre häusliche Arbeitsumgebung, zumindest in einen ergonomischen Home-Office-Bürostuhl und einen Home-Office-Schreibtisch.